OMNICHANNEL ENGAGEMENT BRANCHEN & PRAXIS „Jeder Mensch ist anders, deshalb passt der „One size fits all“- Ansatz schon lange nicht mehr!“ irgendwie passen, die Botschaft wird schon ankommen. Unzählige Marken behandeln ihre Kunden in deren Wahrnehmung nicht als Individuen. Eine Studie von Infobip hat gezeigt, dass 74% der Verbraucher der Meinung sind, dass der Kommunikation von Marken eine persönliche, menschliche Verbindung fehlt*. Dies führt zu einer Ent- fremdung zwischen Unternehmen und ihren Kunden, die Folgen hat: Fast die Hälfte (47 %) der Verbraucher gibt an, dass sie unpersönliche Botschaften ignorieren, das heißt, die Botschaft kommt eben nicht an. Marken sollten also die Individualität jedes Einzelnen schätzen und Plattformen inte- grieren, die es ihnen ermöglichen, effektive Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt über eine Reihe verschiedener Kanäle zu liefern. Denn eine ganzheitliche, persona li - sierte, allumfassende Customer Experience bildet die Grundlage für erfolgreiche, dauer - hafte Kundenbeziehungen. Auch wenn wir es heute vielfach mit kontaktloser mensch- licher Interaktion zu tun haben, bedeutet das nicht, dass die Interaktion gesichtslos sein darf. Als Unternehmen müssen Sie sich neu überlegen, wie Sie online kommunizie- ren und was für Sie funktioniert. Ihre digi- talen Kanäle sind jetzt das Gesicht Ihres Unternehmens und sie müssen im Umgang mit allen Kunden den richtigen emotionalen und nutzbringenden Ton treffen. Kommunikationskanäle neu einschätzen Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, eine Omnichannel-Strategie zu verfolgen, die eine nahtlose Interaktion mit den Kunden ermöglicht. Verbraucher sind bei der Wahl des Kanals, über den Unternehmen mit ih- nen kommunizieren, gar nicht immer so kritisch - vorausgesetzt, Unternehmen geben relevante Informationen im richtigen Format und zur richtigen Zeit weiter. Tatsächlich ergab die bereits erwähnte Untersuchung weiterhin, dass es bei den Kanalpräferenzen keinen eindeutigen Gewinner gibt. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben keinen bevorzugten Kanal für den Empfang von Markenkommunikation an. Allerdings sind 35% der Kunden seit der Pandemie gerne bereit, sich auf digitalen Kanälen mit Un - ternehmen zu beschäftigen - und ich gehe davon aus, dass diese Zahl noch weiter steigen wird. Unternehmen dürfen die Chance nicht ver- passen, einen einheitlichen Ansatz zu ent- wickeln, der alle Zielgruppen über eine Viel- zahl von Kanälen erreicht und der es ihnen erlaubt, auf die sich ändernden Vorlieben und Konsumgewohnheiten der Verbraucher entsprechend zu reagieren. Gesprächskanäle wie beispielsweise WhatsApp werden bei den Verbrauchern immer beliebter und auch das mobile App-Messaging verzeichnet einen Anstieg. Ohne Omnichannel-Strategie wird es zukünftig schwierig, jene tieferen Bezie- hungen aufzubauen, die für beide Seiten langfristig einen Wert darstellen. „Unternehmen, die versuchen ihre Kunden wirklich zu verstehen, sind erfolgreicher.“ Qualität zählt 21% der Kunden haben, unabhängig von ihrer Altersklasse, aufgrund der Qualität der Kommunikation während des Lockdowns die Marke gewechselt. Was bedeutet in die- sem Zusammenhang bessere Qualität der Kommunikation? Es bedeutet, dass Unter- nehmen ihre Botschaften personalisieren und diese nutzen, um auf Kundenverhalten zu reagieren. Die größten Erfolgschancen haben die Unternehmen, die versuchen, ihre Kunden wirklich zu verstehen und die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um eine individuelle Kommunikationsstrategie aufzubauen, unabhängig von demografi- schen Segmentierungen. Der Lohn solcher Anstrengungen sind loyalere Kunden. 30 % der Befragten gaben an, dass sie loyaler wer- den, wenn die Kommunikation stimmt. Wir alle kennen die Altersklassen, in die Verbrau - cher üblicherweise eingeteilt werden: Millen - nials, Gen X, Gen Z, Babyboomer und so weiter. Diese Kategorisierung kann auch durchaus nützlich sein, aber Unternehmen müssen sich darüber im Klaren sein, dass es auch innerhalb dieser Alterskategorien essen - tielle Unterschiede gibt. Millennials zum Beispiel sind keine einheitliche Gruppe, die alle dieselben Präferenzen haben - es gibt große Unterschiede innerhalb dieser Grup- pe. Es ergibt einfach keinen Sinn, zum Bei- spiel davon auszugehen, dass ein 25-Jähriger die gleichen Kommunikationspräferenzen hat wie beispielsweise ein 34-Jähriger. Allen Altersklassen eigen ist jedoch die zu neh men - de Bereitschaft, digitale Kommunikation zu nutzen. Fast die Hälfte (46 %) der Befragten stimmen zu, dass die Technologie seit dem Ausbruch der Pandemie eine größere Rolle dabei spielt, wie sie mit Unternehmen und Marken umgehen. Customer Engagement 202x - digital und individuell Vor der Pandemie war der digitale Wandel insbesondere für neue, digital versierte Kun- den wichtig. Mittlerweile spielt er auch für jene demografischen Gruppen, die erst seit kurzem den Online-Handel entdeckt haben, eine Schlüsselrolle. Deshalb müssen Custo- mer Engagement Lösungen sowohl für die Kunden, die Vorreiter der Digitalisierung sind, als auch für die Kunden, die der Tech- nologie hinterherhinken, geeignet sein. Viele Unternehmen werden dieses Jahr nutzen, ihre digitale Transformation auf die richtige Art und Weise zu beschleunigen. Denn wann, wenn nicht jetzt, ist es an der Zeit, neu zu denken und Kommunikation neu zu gestal- ten - immer mit Blick auf die Individualität der einzelnen Kunden. Mareike Tatic ist Sales Director DACH bei Infobip Kontakt: Mareike.Tatic@infobip.com *Quelle: Infobip Customer Survey (Censuswide-Umfrage unter 6.048 Verbrauchern in UK, Frankreich und Spanien, Juli 2020). Der Info- bip-Report „Create Moments of Human Connection” (nur in Englisch verfügbar), der weitere Umfrageergebnisse enthält, kann über die Seite https://www.infobip.com/ blog/create-moments-of-human- connection zum Download angefordert werden. www.teletalk.de 2/2021 TeleTalk 49