INTELLIGENT PROMPTEN MARKT & TECHNIK oder zur Erstellung individueller Lernimpulse. So wird die KI nicht zum Ersatz, sondern zur Ergänzung. Eine motivierte Assistenz, die den Trainer entlastet – und dabei hilft, das Training noch wirksamer zu machen. 4 Ä Coaching Coaching lebt von Fragen, von Perspektivwechseln – und von Momenten, in denen etwas plötzlich klar wird. Was wäre, wenn man eine zusätzliche Stimme im Raum hätte? Eine, die keine Meinung hat, aber viele Sichtweisen kennt. Genau das ermöglicht der Einsatz von KI im Coaching – mit interak- tiven Prompts. Ich nenne es "Coaching zu dritt": Coach, Coachee – und eine KI, die bereit ist, in jede gewünschte Rolle zu schlüpfen. Sie kann den inneren Kritiker verkörpern, einen unentschlossenen Kunden, den Chef mit klarer Meinung oder eine liebevolle Freundin mit Rückfragen. Der Coachee interagiert direkt mit dieser Stimme, erlebt Resonanz, Widerspruch, neue Gedanken. Das ist keine Spielerei. Es ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um die eigene Vorstellungskraft zu aktivieren - und damit auch die emotionale Verarbeitung schwieriger Situationen. Entschei- dungen werden greifbarer, Prioritäten klarer, Beweggründe be- wusster. Die KI hilft dabei nicht, weil sie die Wahrheit kennt. Sondern weil sie in Rollen denkt, nicht in Urteilen. Und genau das kann im Coaching oft Wunder wirken. Was das verändert - und was bleibt Interaktive Prompts verändern unsere Arbeitsweise – nicht, weil sie Prozesse automatisieren, sondern weil sie Denkprozesse verfeinern. Sie machen uns nicht schneller im Sinne von "mehr Output", sondern präziser, klarer, aufmerksamer im Denken und Handeln. Wer mit der KI spricht, schärft seinen Blick für Sprache, Struktur und Wirkung. Man lernt, wie wichtig gute Fragen sind – und wie entscheidend es ist, den Kontext mitzu- liefern. In diesem Sinne ist die Arbeit mit Prompts auch immer eine Übung in Klarheit. Gleichzeitig bleibt das Wesentliche menschlich: Intuition, Empathie, Verantwortung. Die KI kann inspirieren, simulieren, strukturieren – doch die Entscheidung liegt bei uns. Es ist unsere Aufgabe, die Möglichkeiten klug zu nutzen. Und die Grenzen bewusst zu setzen. Gaston Geilenkothen ist Veränderungsbe- rater und Praxisdenker. Mit seinem breiten Wissen rund um KI hat er in zahlreichen Projekten im Mittelstand und bei Dax-Kon- zernen neue Denkweisen vermittelt. Er macht den Einsatz von KI von KI greifbar und ermutig mit seinem neuen Werk „Künstliche Intelligenz im Unternehmen“ die Potenziale der KI auszuschöpfen. „Interaktive Prompts verändern unsere Arbeitsweise – nicht, weil sie Prozesse automatisieren, sondern weil sie Denkprozesse verfeinern. “ Gaston Geilenkothen ist Veränderungsberater und Praxisdenker Feintuning. Die KI schlüpft in die Rolle eines skeptischen Kunden, stellt kritische Rückfragen, hinterfragt Aussagen – und reagiert dabei auf das konkrete Angebot. So kann man gezielt üben, wie man den Nutzen für eine bestimmte Branche, ein Segment oder eine Entscheiderperson formuliert. Noch span- nender: Man kann mit der KI gemeinsam neue Formulierungen entwickeln. Was klingt glaubwürdig? Was emotional? Was rational überzeugend? Selbst typische Einwände – "Das ist zu teuer", "Wir haben schon eine Lösung" – lassen sich gezielt durchspielen. So wird aus der KI ein virtueller Kunde, der gezielt auf das echte Gespräch vorbereitet. Oder ein kreativer Partner, der dabei hilft, neue Wege zu finden, Menschen zu überzeugen - ohne zu überreden. 3 Ä Training Trainerinnen und Trainer sind heute Begleiter, Impulsgeber, Übersetzer. Und sie jonglieren mit Inhalten, Erwartungen, Zeitfenstern und Gruppendynamiken. Dabei kann eine gene- rative KI zur wertvollen Assistentin werden – wenn sie richtig angesprochen wird. Mit interaktiven Prompts lässt sich zum Beispiel ein Training vorbereiten, das auf die Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe zugeschnitten ist, aber auch während oder nach einem Training kann sie zum Einsatz kommen: für alternative Übungen, zur Auswertung von Gruppenfeedback www.teletalk.de 5 / 2025 TeleTalk 21